Die Bienen an unserer Schule

27 Juni 2017, 8:38 am
Publiziert in Aktuelle Nachrichten
Foto: Schulimker Georg Gail besucht mit den Schülern der 2./3. Klasse die schuleigenen Bienenstöcke Foto: Schulimker Georg Gail besucht mit den Schülern der 2./3. Klasse die schuleigenen Bienenstöcke

Hallo, mein Name ist Apis Mellifera. Ich bin eine der vielen Honigbienen, die seit Frühsommer 2016 auf dem Schulgelände der Freien Waldorfschule Kastellaun leben. Hinter der Schule im Gartenbaugelände könnt ihr uns finden. Wir haben hübsche Holzkisten, sogenannte Einraumbeuten, in denen wir in Völkern leben. Auf dem Foto könnt ihr eine solche Holzkiste sehen. Das Dach hat unser Imker gerade abgenommen, weil er mal nach dem Rechten sehen muss. Die Kinder der (damaligen) 2./3. Klasse haben ihn begleitet und wissen schon viel über das Leben der Bienen. Ihr könnt gerne vorbeikommen und uns Bienen bei der Arbeit zusehen. Stellt Euch dann aber bitte neben die Kisten. Wenn ihr euch vor das Flugloch stellt, stört uns das und unsere Wächterbienen können dann ungemütlich werden. Seit dem Frühjahr 2017 gibt es 2 Bienenvölker, die gut durch den Winter gekommen sind und sich nun prächtig entwickeln. Im Mai und August kann der Schulimker mit den Kindern den leckeren Honig für euch ernten und schleudern, den wir Bienen fleißig gesammelt haben. Aus den 2 Völkern werden nach und nach einmal 5 Völker, so ist es geplant. Wie das funktioniert? – Ja, da fragt ihr am Besten die Kinder. Oder ihr lest auch das Bienenmärchen „Die kleine Biene Sonnenstrahl“.

3 Fragen: Schulimker Georg Gail antwortet auf unsere Fragen 

Warum bist Du Imker geworden? Die Idee mit der Imkerei zu beginnen hat sich über die Jahre entwickelt. Mein Schwiegervater war Imker. Bei ihm habe ich ab und zu mal als Handlanger mitgemacht: Dabei wurde bei mir das Interesse an der Bienenhaltung geweckt. Später habe ich einiges an Equipment geerbt. Den Entschluss habe ich noch ein paar Jahre vor mir hergeschoben bis ich 2015 mit 2 Ablegern angefangen habe. Parallel zu meiner Imkerei habe dann auch angefangen die Schulimkerei aufzubauen.

Warum sind Schulbienen wichtig für den Organismus Schule? In Waldorfschulen wird schon immer vorwiegend mit Naturmaterialien gearbeitet. Auch mit Bienenprodukten (z. B. Wachsmalstifte). Es ist wichtig für die Kinder die Herkunft der Materialien zu kennen, in diesem Falle den Bienenstock. Es ist auch wichtig, den Wert der Bienen für unser Ökosystem zu kennen, besonders im Hinblick auf den Rückgang der Bienenpopulationen, der in den letzten Jahren immer öfter in den Medien ein Thema war. „Wenn die Biene stirbt, stirbt auch der Mensch“, hat Albert Einstein gewarnt. Denn sie ist durch ihre Bestäubungsleistung das drittwichtigste (Haus-)Tier des Menschen. Das Bienenvolk bietet viele Anknüpfungspunkte für den Waldorf-Unterricht. Sei es die faszinierende Organisation des Bienenstaates (ein Beispiel für Demokratie mit Königin) oder die sechseckige Wabenstruktur.

Was sagst Du Eltern, die sich Gedanken machen, dass ihre Kinder von einer Biene gestochen wird? Bis jetzt wurde noch kein Kind gestochen, auch nicht bei den Besuchen beim Bienenstock. Natürlich kann es passieren, dass ein Kind gestochen wird, aber die Wahrscheinlichkeit ist auf dem Gelände der Waldorfschule nicht höher als außerhalb, vorausgesetzt dass man respektvoll mit den Bienen umgeht. Bienen interessieren sich mehr für Blüten als für Kinder. Für den Fall, dass ein Kind von einer Biene, Wespe oder einem anderen Insekt gestochen wird, nehmen sich unsere gut ausgebildeten Schulsanitäter der Sache an. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass die Helfer sich im Schulbüro über eventuelle Allergien informieren können.

Wo kann man den Honig kaufen?

Unseren Schulhonig kann man unregelmäßig freitags in der Schule kaufen. Er kostet 5,40 € plus 0,60 € Pfand. Über den Basarkreis kann man ihn per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! auch vorbestellen. Zweimal im Jahr wird geschleudert, sodass es einen Frühlings- und einen Sommerhonig gibt.

Wann genau er dann zu schmecken und zu haben ist, hängt natürlich
vom Wetter ab und wird in unserer Ranzenpost mitgeteilt.