Prüfungen und Schulabschlüsse

An unserer Waldorfschule werden alle Prüfungen für die in Rheinland-Pfalz möglichen staatlichen Schulabschlüsse angeboten. Die Abschlüsse "besondere Form der Berufsreife", "Berufsreife", "Sekundarabschluss I - Mittlere Reife" und "Sekundarabschluss II - Hochschulreife" haben ausnahmslos dieselbe Gültigkeit wie diejenigen der staatlichen Schulen.

Ab der Klasse 9 findet zusätzlich zur verbalen Beurteilung auch eine Notengebung statt. Aufgrund unserer kleinen Klassengrößen haben wir die Möglichkeit, unsere Schüler optimal auf die Prüfungen vorzubereiten.

 

Abschlüsse:

Klasse 10: bestimmte Form der Berufsreife

Klasse 11: Berufsreife

Klasse 12: Sekundarabschlusss I - Mittlere Reife

Klasse 13: Sek II - Abitur

Das dreizehnte Schuljahr dient der Vorbereitung auf die Abiturprüfungen. Die Schüler*innen werden in acht -  vier schriftliche, zwei mündliche, zwei Hospitations - Fächern geprüft. Ausschließlich die Ergebnisse dieser Abiturprüfungen sind für das Erreichen des Abiturs ausschlaggebend.

Unsere derzeitige Fächerkombination der Abiturprüfungen ist wie folgt festgelegt

 

Schriftliche Fächer:

LK: Deutsch und Biologie

GK: Mathe und Geschichte

Mündliche Fächer:

GK: Englisch und Französisch

Hospitationsfächer:

Chemie Grundkurs*, Kunst Grundkurs*

* Es zählt die Kursabschlussnote.


Aufgrund unserer Doppeltklassen bieten wir das Abitur alle zwei Jahre an. Im Schuljahr 2017\18 absolviert der erste Jahrjang das Abitur an unsere Schule.

 


Charakteristika und Besonderheiten der Waldorfschuleigenen Prüfungen (meist Waldorfabschluss genannt)

In einer Waldorfschulen können die Schüler ihre Lernerfolge und ihr Können auf vielfältige Weise unter Beweis stellen. Im weitesten Sinne sind dies Prüfungen, die sich unmittelbar aus dem pädagogischen Zusammenhang ergeben und dadurch eine sinnvolle Bewertung und Beurteilung ermöglichen. Die vielfältigen Leistungsnachweise gehen in die jährlichen Text-Zeugnisse und in das Abschlusszeugnis ein, das jeder Waldorfschüler am Ende der zwölfjährigen Waldorfschulzeit bekommt. Einen allgemein anerkannten, eigenen Waldorfabschluss gibt es bisher noch nicht.

Allerdings haben viele Waldorfschulen ihren eigenen Waldorfabschluss zum Ende der 12. Klasse entwickelt und mit Erfolg erprobt. Dabei haben sich als wesentliche Elemente herauskristallisiert:

  • das selbst inszenierte Klassenspiel in Klasse 11 oder 12
  • die Jahresarbeit
  • der Künstlerische Abschluss (Eurythmie, Musik, bildende Künste)
  • die Kunstreise in der 12. Klasse

Da jede Waldorfschule ihren Abschluss selbstverantwortlich vergibt, variieren die Bedingungen und Zeitpunkte, an denen die entsprechende Leistung erbracht werden muss. Für alle gilt aber:

  • Als Klassenspiel wird ein abendfüllendes Theaterstück aufgeführt, bei dem der Schüler sowohl eine Einzelleistung als auch seine Zusammenarbeit in der Gruppe zeigen soll.
  • In der Jahresarbeit fertigt der Schüler eine Individualleistung an: Er wählt sich in Absprache mit einem Lehrer ein Thema und bearbeitet es innerhalb eines Jahres. Die Präsentation der Ergebnisse der Jahresarbeit findet in der Regel vor der Schulgemeinschaft statt. Die Jahresarbeit an einer Waldorfschule ist vergleichbar mit einer besonderen Lernleistung an einer staatlichen Schule und kann je nach Prüfungsordnungen des Bundeslandes auch von Waldorfschülern*innen in die staatliche Prüfung eingebracht werden.
  • Für den Künstlerischen Abschluss wird ein Eurythmie- oder Musikprogramm einstudiert, in dem der Schüler – in der Gruppe oder einzeln – sein Können in dem jeweiligen künstlerischen Fach bei einer Präsentation zeigt. Wie beim Klassenspiel sind nicht nur Leistungen auf, sondern auch hinter (Kostüme, Kulissen) und neben (Werbung, Programmheft) der Bühne gemeint.

Alle Leistungen werden jeweils in Gutachten bescheinigt.

Ein allgemein gültiger, für alle Waldorfschulen anerkennungsfähiger Waldorfabschluss muss eine Reihe von Grundbedingungen erfüllen. Den Schülern soll sowohl im kognitiven als auch im künstlerischen Bereich Gelegenheit gegeben werden, ihre Leistungsfähigkeit einzeln und in der Gruppe zu zeigen. Dabei sollen alle Unterrichtsfächer und Projekte sowie die waldorfpädagogischen Besonderheiten einbezogen werden.